Mittwoch, 5. Mai 2010 | |

Autor des Monats April 2010: Martin Walser


Martin Johannes Walser (24. März 1927 in Wasserburg am Bodensee) ist ein deutscher Schriftsteller. Bekannt wurde Walser durch seine Darstellung innerer Konflikte der Antihelden in seinen Romanen und Erzählungen.
Von 1938 bis 1943 besuchte er die Oberrealschule in Lindau und wurde anschließend als Flakhelfer eingezogen. Nach Unterlagen des Berliner Bundesarchivs ist Walser in der Zentralkartei der NSDAP mit dem Eintrittsdatum 30. Januar 1944 verzeichnet. Walser bestreitet jedoch, jemals einen Aufnahmeantrag ausgefüllt zu haben. Nach dem Reichsarbeitsdienst erlebte er das Ende des Zweiten Weltkrieges als Soldat der Wehrmacht. Nach Kriegsende machte er 1946 in Lindau am Bodensee-Gymnasium das Abitur und studierte an den Universitäten Regensburg und Tübingen Literaturwissenschaft, Geschichte und Philosophie. Mit einer Dissertation zu Franz Kafka wurde er 1951 in Tübingen promoviert.
Während des Studiums arbeitete Walser als Reporter für den Süddeutschen Rundfunk und schrieb seine erste Hörspiele. Zusammen mit Helmut Jedele bildete er den Kern der „Genietruppe” des Hörfunks.
Sein erster Roman Ehen in Philippsburg erschien 1957 und wurde ein großer Erfolg.
Walser ist Mitglied der Akademie der Künste Berlin, der Sächsischen Akademie der Künste, der Deutschen Akademie für Sprache und Dichtung (Darmstadt) und Mitglied des deutschen P.E.N.
Ein immer wiederkehrendes Motiv Walsers ist das Scheitern am Leben. Walsers Helden tragen meist einsilbige Nachnamen („Dorn”, „Halm”, „Zürn”, „Lach”, „Gern”), und sie sind den Anforderungen, die ihre Mitmenschen an sie oder sie selbst an sich stellen, nicht gewachsen. Der innere Konflikt, den sie deswegen mit sich austragen, findet sich in allen großen Walser-Romanen wieder.