Montag, 31. Mai 2010 | | 0 Kommentare

Empfehlungen DVD: Lichter


TITEL: LICHTER
REGISSEUR: Hans-Christian Schmid
UNTERTITEL: Nein
THEMA: Zwei Länder, zwei Orte, ein Fluss. Die Oder trennt nicht nur das deutsche Frankfurt vom polnischen Slubice, sondern ganze Welten. Menschen, egal ob arm oder reich, suchen hier ihr Glück - und stoßen dabei oft an ihre Grenzen.
Zum Beispiel der junge Zigarettenschmuggler Andreas, der durch eine unerwiderte Liebe zum Verräter wird. Oder Ingo, der Pächter eines Matratzen-Discounts, der versucht, seinen Laden mit allen Mitteln vor dem sicheren Untergang zu bewahren. Antoni, ein polnischer Taxifahrer, der dringend Geld für das Kommunionskleid seiner Tochter braucht.

Da sind Kolja, Anna und Dimitri, drei Ukrainer, die um jeden Preis in den Goldenen Westen wollen. Sonja, eine deutsche Dolmetscherin für russische Flüchtlinge, die es einfach wagt, das Richtige zu tun. Und Philip, ein junger Architekt aus dem Westen, der zu spät versteht, dass man für sein Glück auch Verantwortung übernehmen muss.



MEINUNG: Vor Kurzem habe ich diesen Film gesehen, und ich bin schockiert. Ich finde, dass man die Totenstille nicht durch eine rosarote Brille sehen kann, weil sie die Realität zeigt. Deshalb finde ich so toll, dass die Musik im Film keine Rolle spielt.
Die Liebe ist das große Thema des Filmes: Liebe von den armen Eltern des Kindes, weil sie den Fluss zu überqueren versuchen, dieser Fluss trennt Polen und Deutschland, Armut und Reichtum. Auch erzählt der Film über die Liebe im Falle eines Mädchens, das ein Kleid für ihre Kommunion braucht, und deshalb ihr Vater stehlen muss.
Auch die Liebe ist der rote Faden des polnisch-deutschen Ehepaars. Der Film mit seinen kleinen Geschichten trifft ins Schwarze, aber vielleicht sind diesen kleinen Geschichten nur eine Geschichte: unsere Geschichte.
Das Drehbuch und die Fotografie und die Totenstille sind super, manchmal umwahrscheinlich, ich habe ein blaues Wunder erlebt.

Sonntag, 9. Mai 2010 | | 0 Kommentare

Empfehlungen DVD: Verblendung


TITEL: Verblendung
REGISSEUR: Niels Arden Oplev
UNTERTITEL: Ja
THEMA: Nach Stieg Larssons Roman ist Verblendung der erste Film der Millenium Trilogie, die in Schweden spielt. Der Journalist Mikael Blomkvist bekommt einen komischen Auftrag: vor 40 Jahren wurde die Teenagerin Harriet Vanger ermordet, und der alte Patriarch der Familie will den Fall aufklären, bevor er tot ist. Mikael wird von einer unerwarteten Person geholfen: die gesellschaftsunfähige Hackerin Lisbeth Salander, die der wahre Hauptcharakter der Trilogie ist.

MEINUNG: Für mich ist Verblendung deutlich der beste Film dieser politisch unkorrekten Trilogie. Das Rätsel des Krimis wird bis zu dem Ende gut gehalten. Der Regisseur hat den Fehler nicht gemacht, dem Roman identisch nachzunahmen. Er hat verstanden, dass Buch und Kino ganz verschiedene Medien sind. Die Schauspielerin Noomi Rapace (Lisbeth Salander) ist hervorragend; ohne sie würde der Film etwas anders sein. Meiner Meinung nach ist die Musik der Schwachpunkt von Verblendung. Ein letzter Rat: es gibt Szenen, die sehr sehr unangenehm sind.
BEWERTUNG: 4,5 Sterne (von 5)



Freitag, 7. Mai 2010 | | 0 Kommentare

Markus und Ulrikes Geschichte (Julia Gallego Rodríguez, 2ºNB)

Ich heiβe Markus. Ich bin aus Österreich aber vor fünf Jahren bin ich nach Deutschland gekommen. Ich arbeite als Tierarzt in einer Praxis mit meinem Kollegen Peter. Jetzt lebe ich mit meiner Verlobten Ulrike, die ich vor zwei Jahren kennengelernt habe, in einer schönen Villa am Stadtrand von Stuttgart. Ulrike hat einen Job als Fotografin und Journalistin bei der Tierzeitschrift „Haustiere“.

Das ist unsere Geschichte.

Am Anfang habe ich schon lange allein in einem Mehrfamilienhaus in Stuttgart gewohnt. Das war eine groβe Altbauwohnung im dritten Stock, die sehr zentral lag. Die Möbel waren aus Naturmaterial und ziemlich klassisch. Mein Lieblingsmöbelstück war ein gestreiftes und gemütliches Sofa.

Jeden Tag fuhr ich mit dem Auto zur Arbeit und um halb neun war ich in der Praxis. Eine Stunde später war die Praxis voll. Das war nie ruhig. Die Leute, die im Wartenzimmer mit ihren Katzen und Hunden waren, hatten immer Lust auf Unterhaltung. Einige Tage waren wirklich stressig, weil wir schwere Operationen hatten, aber die beiden, Markus und ich mochten gern unsere Stelle.

Vor zwei Jahren, im Frühling 2008, an einem regnerischen Tag, ist eine junge Frau mit braunen und langen Haaren, ovalem Gesicht und blauen Augen in unsere Praxis gekommen. Sie hatte eine schöne Kamera und eine schwarze groβe Tasche, aber kein Hund, keine Katze waren dort mit ihr. Sie hat langsam gesprochen. Sie hat gefragt, ob ich Zeit hatte und ob sie einige Fragen stellen konnte. Sie hat mir erklärt, dass sie einen Zeitungsartikel über Krankheiten von Haustieren schreiben musste. Ihr Boss hatte gesagt, dass sie viele Fotos auch machen sollte. Leider hatte ich keine Zeit diesen Tag, aber wir konnten uns, am Freitag um 16 Uhr, nach der Arbeit verabreden.
Am Freitag haben wir uns getroffen. Sie ist pünktlich in die Praxis gekommen. Wir haben uns sehr viel unterhalten und sie hat alles geschrieben. Danach hat sie einige Tiere und die Praxis fotografiert.

Eine Woche später hat sie den Artikel geschickt, den ich sehr interessant gefunden habe, also habe ich ihre E-mail beantwortet. Ich habe gefragt, ob sie Lust auf ein italienisches Essen hatte. Ich habe ihr auch gesagt, dass mein Freund Simone in der Altstadt das beste italienische Restaurant in Stuttgart hatte.

Sie hat die Einladung akzeptiert. Das Abendessen hat viel Spaβ gemacht. Danach, haben wir uns sehr oft getroffen. Samstagabend sind wir ins Kino, ins Theater oder in die Disko gegangen. Mit ihr habe ich mich gleich gut verstanden.

Seit zwei Jahren wohnen wir zusammen. Wahrscheinlich heiraten wir nächsten Sommer.

Donnerstag, 6. Mai 2010 | | 0 Kommentare

Leseübung des Monats Mai 2010: Elfriede Jelinek


Lesen Sie die Biografie von Elfriede Jelinek (Autor des Monats Mai 2010) und machen Sie dann die folgende ÜbungLeseübung

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Neue Reiseführer in der Bibliothek

Rechtzeitig zum Sommer könnt ihr Reiseführer für Deutschland, Österreich, die Schweiz und viele andere Länder in der Bibliothek finden. Darunter befinden sich anerkannte Bücher der Verlage Lonely Planet, Anaya oder País Aguilar. Natürlich gibt es auch viele Reiseführer zu den nicht deutschsprachigen Ländern. Wenn du eine Reise planst, schau dir unsere Reiseführer an. Es lohnt sich!

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Autor des Monats Mai 2010: Elfriede Jelinek

Elfriede Jelinek wurde am 20. Oktober 1946 in Mürzzuschlag (Steiermark) als Tochter des Chemikers Friedrich Jelinek und seiner aus dem Wiener Großbürgertum stammenden, in einem Industrieunternehmen angestellten Ehefrau Olga geboren. "Ihr Vater war jüdischer Herkunft und überlebte den Holocaust nur, weil er als Chemiker mit kriegswichtigen Forschungsaufgaben betraut war. Elfriede Jelinek wuchs in Wien auf, erhielt auf Betreiben der Mutter bereits als Kind Musikunterricht und kam als Dreizehnjährige ans Konservatorium. Parallel zur Musik studierte Elfriede Jelinek nach der Reifeprüfung (1964) einige Zeit Kunstgeschichte und Theaterwissenschaften – bis sie es wegen ihrer Angstzustände nicht mehr wagte, das Elternhaus zu verlassen. Erst als ihr Vater 1969 in einer psychiatrischen Klinik geistig umnachtet gestorben war, erholte sie sich etwas und schloss 1971 ihr Musikstudium mit einem Organistendiplom ab. Drei Jahre später heiratete sie Gottfried Hüngsberg, blieb aber auch mit ihrer Mutter weiterhin zusammen: Olga Jelinek lebte bis zu ihrem Tod mit sechsundneunzig Jahren im Jahr 2000 im selben Haushalt.

Mit einundzwanzig veröffentlichte sie ihre ersten Gedichte. Elfriede Jelinek schrieb auch Erzählungen, Romane, Hörspiele, Drehbücher und Bühnenstücke.

In ihren Werken untersucht Elfriede Jelinek, wie die vorherrschende kapitalistische Lebensauffassung das Verhalten prägt. Sie setzt sich für die unterprivilegierten Schichten ein und versucht, das Bewusstsein der Benachteiligten zu verändern, ihnen die Augen zu öffnen für die Manipulation, der sie ausgesetzt sind. Die Unterdrückung der Frau betrachtet sie als Teil dieses größeren Zusammenhangs. Ihre provokante Kritik macht sie vor allem am Beispiel der österreichischen Gesellschaft fest und verbot aus Protest gegen die politischen Verhältnisse sogar einige Zeit die Aufführung ihrer Stücke in Österreich.

Seit der Heirat lebte Elfriede Jelinek abwechselnd in Wien und München. Der literarische Durchbruch gelang ihr 1975 mit dem Roman die liebhaberinnen, der marxistisch-feministischen Karikatur eines Heimatromans. Vor allem in den 70ern entstanden zahlreiche Hörspiele.
Der erste große Skandal um Jelinek wurde 1985 durch die Uraufführung von Burgtheater heraufbeschworen. Das Drama setzt sich mit der mangelhaften NS-Vergangenheitsbewältigung in Österreich auseinander, mit der Vergangenheit der Schauspielerin Paula Wessely im Mittelpunkt.

1983 erschien der Roman Die Klavierspielerin. In den Rezensionen überwog jedoch die biografische Deutung. 1989 folgte mit Lust das nächste aufsehenerregende und zugleich Jelineks meistverkauftes Werk. Jelineks Auseinandersetzung mit den patriarchalischen Machtverhältnissen auch im Bereich der Sexualität wurde im Vorfeld als „weiblicher Porno“ skandalisiert.

Nachdem das Theaterstück Raststätte eine ähnliche Rezeption wie Lust erfuhr und nach persönlichen Angriffen auf die Autorin auf Wahlplakaten der Wiener FPÖ 1995 gibt Jelinek ihren Rückzug aus der österreichischen Öffentlichkeit bekannt und erlässt ein Aufführungsverbot ihrer Stücke für Österreich.

Am 7. Oktober 2004 gab Horace Engdahl, der Ständige Sekretär der Schwedischen Akademie, in Stockholm bekannt, dass Elfriede Jelinek den Nobelpreis für Literatur erhalten werde. Als Begründung gab er an, die österreichische Schriftstellerin entlarve "mit einzigartiger Leidenschaft die Absurdität und zwingende Macht sozialer Klischees" und erschüttere "mit ihrem Zorn und mit Leidenschaft ihre Leser in den Grundfesten". Elfriede Jelinek kündigte sogleich an, dass sie nicht zur Preisverleihung nach Schweden reisen werde. Der Preis wurde ihr dann schließlich privat in Österreich überreicht.

Aus Protest gegen die Verleihung des Literaturnobelpreises an Elfriede Jelinek zog der emeritierte Sprachprofessor Knut Ahnlund (*1923) sich im Oktober 2005 nach zweiundzwanzig Jahren aus der Schwedischen Akademie zurück.
Leseübung

Mittwoch, 5. Mai 2010 | | 0 Kommentare

Leseübung des Monats April 2010: Martin Walser


Lesen Sie die Biografie von Martin Walser (Autor des Monats April 2010) und machen Sie dann die folgende Übung

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Autor des Monats April 2010: Martin Walser


Martin Johannes Walser (24. März 1927 in Wasserburg am Bodensee) ist ein deutscher Schriftsteller. Bekannt wurde Walser durch seine Darstellung innerer Konflikte der Antihelden in seinen Romanen und Erzählungen.
Von 1938 bis 1943 besuchte er die Oberrealschule in Lindau und wurde anschließend als Flakhelfer eingezogen. Nach Unterlagen des Berliner Bundesarchivs ist Walser in der Zentralkartei der NSDAP mit dem Eintrittsdatum 30. Januar 1944 verzeichnet. Walser bestreitet jedoch, jemals einen Aufnahmeantrag ausgefüllt zu haben. Nach dem Reichsarbeitsdienst erlebte er das Ende des Zweiten Weltkrieges als Soldat der Wehrmacht. Nach Kriegsende machte er 1946 in Lindau am Bodensee-Gymnasium das Abitur und studierte an den Universitäten Regensburg und Tübingen Literaturwissenschaft, Geschichte und Philosophie. Mit einer Dissertation zu Franz Kafka wurde er 1951 in Tübingen promoviert.
Während des Studiums arbeitete Walser als Reporter für den Süddeutschen Rundfunk und schrieb seine erste Hörspiele. Zusammen mit Helmut Jedele bildete er den Kern der „Genietruppe” des Hörfunks.
Sein erster Roman Ehen in Philippsburg erschien 1957 und wurde ein großer Erfolg.
Walser ist Mitglied der Akademie der Künste Berlin, der Sächsischen Akademie der Künste, der Deutschen Akademie für Sprache und Dichtung (Darmstadt) und Mitglied des deutschen P.E.N.
Ein immer wiederkehrendes Motiv Walsers ist das Scheitern am Leben. Walsers Helden tragen meist einsilbige Nachnamen („Dorn”, „Halm”, „Zürn”, „Lach”, „Gern”), und sie sind den Anforderungen, die ihre Mitmenschen an sie oder sie selbst an sich stellen, nicht gewachsen. Der innere Konflikt, den sie deswegen mit sich austragen, findet sich in allen großen Walser-Romanen wieder.